Tagung: "Sprachliche Allgemeinbildung" - Eine neue Zusammenarbeit der gymnasialen Sprachfächer
Am 23. Oktober 2008 fand die Tagung "Sprachliche Allgemeinbildung - Eine neue Zusammenarbeit der gymnasialen Sprachfächer" in Zürich statt.

Die Tagung wollte einen Beitrag leisten zur Konzeption eines Sprachunterrichts, der Sprache und die in ihr wirkenden Grundprinzipien ernster nimmt, als es zumeist üblich ist. Zu diesen Grundprinzipien gehören Zeichencharakter und Kommunikationsfunktion, Metapher und Metonymie sowie der Sprachwandel. Der Unterricht soll zu einem sprach- und fächerübergreifenden Unternehmen werden, das die SchülerInnen zu einem besser entwickelten Sprachverständnis führt und sie beim Erwerb der verschiedenen Fremdsprachen unterstützt, und zwar bei den Formen, den Funktionen, in der Syntax und bei der Wörterarbeit.

In dieser Konzeption kann das Fach Latein eine spezielle Aufgabe übernehmen, eine Art Brückenfunktion, die dem eigenen Unterricht und zugleich demjenigen der anderen Sprachen noch stärker als bisher zugute kommt. Da der Lateinunterricht ja nicht auch noch die Kommunikationsfähigkeit schulen muss, kann er sich - in Absprache mit den anderen Sprachfächern - des Themas "sprachliche Allgemeinbildung" besonders annehmen.

Als Basis dient nicht eine theorielastige, sondern eine moderne, sehr anwendungsbezogene Sprachwissenschaft, die allen im Gymnasium behandelten Sprachen gerecht wird und damit den Schülern von der 7. Klasse an wirksame Verständnis- und Lernunterstützung bietet. Zum Vorgehen während der Tagung: Das Ziel bestand in der Erarbeitung von sprachtheoretischen und didaktischen Grundlagen sowie von ersten Grobkonzepten für den eigenen Unterricht.
Am Vormittag wurden in zwei Referaten die unumgänglichen Grundlagen gelegt und diskutiert. Referenten waren Dr. Christian Utzinger und Christian Seidl, M.A.

Weil in Deutschland die Zusammenarbeit unter den Sprachfächern bereits etwas weiter entwickelt ist - und wir daraus Nutzen ziehen können -, vermittelte am Nachmittag zunächst Prof. Dr. Stefan Kipf (Humboldt-Universität Berlin, Präsident des Deutschen Altphilologenverbandes) einen Überblick über den Stand und legte Anregungen zur Verwirklichung vor; u.a. stellte er das Grossprojekt "Kooperation Englisch und Latein", das er mit Frau Prof. Dr. Sabine Doff, Frankfurt/Main (Fachdidaktik Englisch) betreut, vor. Danach hatten die TeilnehmerInnen ausreichend Gelegenheit, in interdisziplinären Gruppen (wenn immer möglich des gleichen Gymnasiums) die Arbeit an einem gemeinsamen Projekt aufzunehmen und die ersten Vorbereitungen zu leisten.

Folien der einzelnen Arbeitsgruppen (Zip-Archiv, 5.2 MB)

Philipp Xandry
Tagungsleiter Philipp Xandry spricht zum zahlreich erschienenen Publikum
Theo Wirth
Dr. Theo Wirth
Christian Utzinger
Dr. Christian Utzinger
Christian Seidl
Christian Seidl
Stefan Kipf
Prof. Dr. Stefan Kipf, Präsident des DAV
Kerstin Ludwig
Kerstin Ludwig, Assistentin von Stefan Kipf