Alte Sprachen und Studienerfolg

In der letzten Zeit haben mehrere Studien die verschiedenen Profile der Gymnasien untersucht. Dabei ist gerade mit Blick auf die Studierfähigkeit der Maturanden das altsprachliche Profil sehr gelobt worden. Es bietet offenbar eine gute Grundlage, ein gutes Allgemeinwissen, das auch in naturwissenschaftlichen Studiengängen von grossem Nutzen ist. Gerade weil den Alten Sprachen immer vorgeworfen wird, heute nicht mehr relevant zu sein, freut es uns, dass die Studien das genaue Gegenteil belegen: Eine gute sprachliche und kulturelle Bildung, wie sie die alten Sprachen vermitteln, bilden immer noch eine solide Grundlage für ein Hochschulstudium, egal welcher Richtung.

Die neue Geltung der Alten Sprachen heute: Argumentationshilfen von Theo Wirth (auch als Kurzfassung)

EVAMAR II (November 2008)

Die Gruppe des SPF "Alte Sprachen" hat unter dem Aspekt der Ausgeglichenheit bzw. Ausgewogenheit der Kompetenzen (im Sinne einer allgemeinen Studierfähigkeit) am besten abgeschnitten. (S. 220)

Maturandinnen und Maturanden mit dem Schwerpunktfach "Alte Sprachen" (vorwiegend Latein) haben im Erstsprachtest in allen Bereichen durchschnittlich am besten [...] abgeschlossen. (S. 192)

Quelle: http://www.igb.uzh.ch/forschungsprojekte/evamar.html

Erfolgsfaktoren für ein ETH-Studium (Januar 2009)

Interessant scheint unter anderem die Tatsache, dass Maturanden mit den Schwerpunkten "Latein/Griechisch" zu den erfolgreichsten Studierenden gehören. Hier dürften weniger die inhaltlichen Ähnlichkeiten des behandelten Stoffes ausschlaggebend sein, als vielmehr grundlegende Fähigkeiten wie logisches/strukturiertes Denken, welche sich sowohl in der Maturitätsnote niederschlagen wie auch für naturwissenschaftliche und technische Studienfächer von Vorteil sind. Auch persönliche Eigenschaften, wie etwa die allgemeine Leistungsfähigkeit oder Motivation zur Absolvierung dieses besonders anspruchsvollen Maturitätsschwerpunktes, führen hier offenbar ebenfalls zu guten Basisprüfungsergebnissen. Anscheinend können anfängliche inhaltliche Defizite (gemessen an den Studieninhalten) durch entsprechende Leistungsbereitschaft und -fähigkeit bis zur Basisprüfung ausgeglichen werden. (S. 14)

Quelle: http://www.ethlife.ethz.ch/archive_articles/090115_MM_Maturastudie/index